Maria Reiner in der WOMAN
Kein Lippenstift ist röter als die Gesichtsröte von Maria Reiner ob dieses schmeichelhaften Artikels in der WOMAN von Tina Veit!
DIESE FRAU IST EINFACH NICHT ZU BREMSEN!
Grätzel-Spaziergänge, Erntefeste, Straßenflohmärkte, Konzerte – es gibt kaum Projekte in Graz, bei denen
Maria Reiner, 40, nicht mitarbeitet. „Ich liebe meine Heimatstadt und möchte meinen Beitrag leisten“, erklärt die Kulturmanagerin ihr vielfältiges Engagement bei Stadtprojekten und Bürgerinitiativen. Wir trafen sie in ihrem Kreativatelier Managerie.
Meine Spielwiese GRAZ,
Kulturmanagerin MARIA REINER, 40, supportet mit ihrem innovativen Büro Bands, veranstaltet Kreativevents und trägt zur Grazer Stadtentwicklung bei.
Die Mariahilfer Straße, ihre Büroadresse, ist ihr Grätzel. „Hier ist es großartig. Aber in ganz Graz herrscht enormes Engagement, und es passiert so viel direkt von den Bürgern aus“, ist Maria Reiner begeistert von ihrer Heimatstadt. In ihrem Kreativatelier Managerie (managerie.at) gehen heimische Bands wie Tribidabo und Saint Chameleon ebenso ein und aus wie stadtbekannte Politiker, denn die 40-Jährige engagiert sich für die Kulturszene genauso wie für nachhaltige Projekte und Stadtentwicklung. 2010 gründete sie ihre Wirkungsstätte als ersten Co-Working-Space der Stadt. „Zur Zeit ist mein Office das Zuhause von fünf Kreativköpfen aus unterschiedlichen Bereichen. Es fühlt sich fast an wie eine WG.“ Zusätzlich sorgen temporäre Schreibtischgäste für Gedankenaustausch. „Ich liebe soziokulturelle Auseinandersetzungen. Ich bin der Meinung, dass Verschiedenheit Reichtum ausmacht und jeder Einzelne etwas bewegen kann. Das sieht man beispielsweise bei Projekten wie unseren Crowdfunding-Initiativen, mit denen wir Kunstschaffende, Produkte und Ideen unterstützen.“ VIELFÄLTIG. Nach einem abgebrochenen Pädagogik- und Kulturmanagement-Studium war Reiner sechs Jahre lang für La Strada, das internationale Festival für Straßen- und Figurentheater in Graz, tätig. „In die Selbstständigkeit bin ich dann irgendwie hineingewachsen“, erinnert sie sich. Heute ist die Frau, die vor Ideen nur so sprudelt, außerdem Geschäftsführerin des Vereins „Stadtteilprojekt Annenviertel“. Außerdem sorgt sie mit organisierten Grätzel-Spaziergängen, zwei Mal pro Jahr mit einem Straßenflohmarkt und einem grünen Erntefest für spannende Bürgerinitiativen an der Mur. Und auf ihre Projekte ist sie auch stolz. Die Single-Mutter einer 19-jährigen Tochter hält nichts von falscher Bescheidenheit: „Ich finde, viele Frauen tappen heute leider noch immer in die Falle, zu verschweigen, was sie alles auf dem Kasten haben. Es braucht mehr Mut.“ Bis vor Kurzem war Reiner auch im Filmbusiness tätig und organisierte Komparsen für „Tatort“ und „Das ewige Leben“ mit Josef Hader … ENGAGEMENT. Während unseres Gesprächs
brummt Reiners Handy im Minutentakt – und eigentlich ist die Grazerin auch schon wieder am Sprung. „Ich spiele heute, wie jeden Donnerstag, mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingskindern im Volksgarten drei Stunden Tischtennis“, erklärt sie. „Ich habe noch kein Rundgangerl ausgelassen!“ Für ihr nächstes Projekt spielt Reiner übrigens Christkind: „Im Advent verwandle ich den Bezirk Lend wieder in ein kleines, alternatives Dorf fern des vorweihnachtlichen Trubels.“
TINA VEIT■ WOMAN September 2015
1 _ Der kleine Stadtgarten vor Reiners Büro. Die sogenannte Managerie
war 2010 der erste Co-Working-Space in Graz. 2 _ Maria organisiert
seit vielen Jahren den beliebten Annenviertel-Flohmarkt in der Annenstraße,
wo die Kulturmanagerin auch zu Hause ist. 3 _ Kunterbuntes
Duo: Reiner mit ihrer 19-jährigen Tochter Resi, die in Wien studiert.
FOTOS: BIGSHOT.AT / NIKOLA MILATOVIC, ZUSATZBILDER : BEIGESTELLT